Willkommen auf der Webseite papatrinkt.ch / mamatrinkt.ch!
«Ich würde gerne meine Freunde nach Hause einladen, aber ich schäme mich zu sehr für meine Mama.»
In der Schweiz erleben Tausende von Kindern das Gleiche wie du und die meisten schämen sich für das, was bei ihnen zu Hause passiert. Aber du kannst nichts dafür. Scham ist ein Gefühl, das dich belastet, auch wenn du gar nichts falsch gemacht hast. Versuche, dieses Gefühl zu vertreiben und sei stolz auf DICH.
«Ich würde ihnen so gerne helfen, aber ich weiss nicht wie. Ich fühle mich wie ein Versager.»
Vergiss nie: Du kannst nichts dafür! Und du kannst deinen Papa oder deine Mama nicht gesund machen. Um gesund zu werden, muss er oder sie sich dazu entscheiden, sich von einem Arzt oder einer Beraterin helfen zu lassen.
«Ich habe Angst, dass mein Papa stirbt.»
Kinder haben manchmal Angst, dass ihren Eltern etwas passieren könnte. Das geht auch Kindern so, deren Eltern kein Alkoholproblem haben. Es ist verständlich, dass du dir Sorgen machst. Aber wenn du zu viel darüber nachdenkst, dann werden die Sorgen immer grösser und grösser. Und dann wird es dir schwer fallen, Spass zu haben. Es ist nicht gut, wenn man seine Sorgen verheimlicht. Du darfst immer mit jemandem darüber sprechen. Das ist dein Recht.
«Ich muss mich um meine Geschwister kümmern. Ich muss schauen, dass ihr Essen bereit steht, dass sie nicht zu spät schlafen gehen.»
Vielleicht hast du das Gefühl, du musst dich um vieles zu Hause kümmern, weil deine Mama oder dein Papa zu viel Alkohol trinkt. Aber! Du bist noch ein Kind und musst nicht die Aufgaben deiner Eltern übernehmen. Du brauchst Zeit für dich. Wenn du das Gefühl hast, dass alles zu viel für dich ist, dann versuch mit deiner Mama oder deinem Papa oder einer anderen Person, der du vertraust, darüber zu sprechen.
«Oft fühle ich mich nicht wohl zu Hause. Ich habe immer das Gefühl, dass etwas Schlimmes passieren wird.»
Du merkst, dass deine Mama (oder dein Papa), wenn sie (oder er) zu viel getrunken hat, die Situation nicht mehr kontrollieren kann. Du hast deswegen das Gefühl, dass jederzeit etwas Schlimmes passieren könnte und das macht dir Angst. Sicherer kannst du dich fühlen, wenn du weisst, was du in solchen Situationen tun kannst. Klicke dazu hier.
«Ich liebe meinen Papa, aber gleichzeitig hasse ich ihn. Es ist seltsam. Ich verstehe das nicht.»
Es kann vorkommen, dass man widersprüchliche Gefühle hat. Das ist normal. Vielleicht könnte man sagen, dass du deinen Papa liebst, aber sein Verhalten hasst, wenn er Alkohol getrunken hat.
Im Notfall
Polizei: 117
Ambulanz: 144
Manche alkoholabhängigen Menschen verändern sich stark, wenn sie Alkohol getrunken haben. Einige werden böse und fangen an zu streiten. Es kann auch sein, dass ein Unfall passiert oder sich jemand wehtut. Es kann sein, dass du eine solche Situation erlebst. Damit du dann nicht alleine bist, raten wir dir:
Lerne die Telefonnummer eines Erwachsenen auswendig, dem du vertraust und den du immer anrufen kannst.
Schreibe die Nummer der Polizei (117) und der Ambulanz (144) in einem kleinen Notizbuch auf, speichere sie in deinem Handy oder lerne sie auswendig.
«Meine Mama liegt den ganzen Tag im Bett. Oft fühle ich mich allein und wünsche mir, dass sie sich mehr um mich kümmert.»
Der Alkohol nimmt in der Familie viel Platz ein. Deine Eltern haben nicht viel Zeit für dich und daher fühlst du dich einsam. Es wäre gut, wenn du mit einer Person, der du vertraust, darüber sprichst. Um weniger allein zu sein, kannst du dir vornehmen, etwas mit anderen Kindern zusammen zu unternehmen. Verabrede dich zum Beispiel nach der Schule zum Spielen.
«Wenn mir meine Mama etwas verspricht, weiss ich nie, ob sie ihr Versprechen auch halten wird.»
Wenn du oft enttäuscht wurdest, fällt es dir nun vielleicht schwer, jemandem zu vertrauen. Du glaubst, dass Versprechen immer gebrochen werden…Du glaubst anderen nicht mehr. Das ist verständlich. Aber es gibt trotzdem viele Menschen, denen du vertrauen kannst. Versuch mal, an Versprechen zu denken, die eingehalten wurden, zum Beispiel von deiner Tante, deinem Freund, deiner Gotte oder deiner Lehrerin.
«Ich denke, dass mein Papa weniger trinken würde, wenn ich in der Schule besser wäre oder mich zu Hause besser benehmen würde.»
Weisst du, dass Alkoholabhängigkeit eine Krankheit ist, für die du nichts kannst? Du bist nicht für deine Eltern verantwortlich (sondern sie für dich). Und egal was du tust, du bist nicht schuld daran, dass sie Alkohol trinken…Auch nicht, wenn sie dir das manchmal sagen.
«Meine Mama sagt, dass es nicht schlimm ist, wenn mein Papa trinkt. Aber ich leide doch darunter. Ich weiss nicht mehr, wem ich glauben soll, meiner Mama oder meinem eigenen Gefühl.»
Du spürst, dass in deiner Familie etwas nicht stimmt. Man sagt dir aber, alles sei in Ordnung. Man versucht, etwas vor dir zu verstecken und du zweifelst an deinen Gefühlen. Das ist verständlich. Du darfst und sollst aber auf deine Gefühle hören. Sie sind gute Wegweiser.
«Heute sagt mir meine Mama, dass sie mich lieb hat und morgen, dass ich eine blöde Kuh bin. Ich weiss nicht mehr, was ich glauben soll.»
Du bist nicht von Tag zu Tag anders. Es liegt am Alkohol, dass dich deine Mama (oder dein Papa) anders wahrnimmt. Es ist schwierig, jemandem zu vertrauen, der seine Meinung ständig ändert. Vielleicht hilft es dir, nur an die netten Worte zu denken, die sie gesagt hat und den Rest einfach zu vergessen.
«Manchmal hasse ich meinen Papa, weil er so viel trinkt. Ich habe Lust, ihn zu schlagen.»
«Ich bin oft wütend auf meine Mama, weil ich das Gefühl habe, dass sie nichts tut, damit mein Papa aufhört zu trinken.»
Es ist normal, dass du wütend bist. Das, was du erlebst, regt dich auf und du verstehst nicht, warum dein Papa nicht aufhört zu trinken. Du darfst wütend sein!
«Manchmal möchte ich einfach nicht mehr da sein.»
In deiner Situation ist es normal, dass man traurig ist. Sprich mit jemandem über deine Traurigkeit. Wenn du dich nicht traust, eine Person, die du kennst, um Hilfe zu bitten, dann kannst du die Telefonnummer 147 wählen. Diese Telefonnummer ist extra für Kinder. Oder du kannst deine Fragen anonym in unserem Forum stellen.
Hat mein Papa oder meine Mama ein Alkoholproblem?
Du findest das Leben zu Hause schwierig. Du denkst, dass dein Papa oder deine Mama vielleicht zu viel trinkt. Aber du weisst es nicht genau. Wir haben hier ein paar Situationen beschrieben. Wenn du solche Situationen erlebst, hat dein Papa oder deine Mama wahrscheinlich ein Alkoholproblem.
Verändert er oder sie sich?
Wenn jemand zu viel Alkohol trinkt, benimmt er sich anders als sonst. Manche Menschen verändern sich dabei sehr stark. Die Person kann zum Beispiel gemeine Sachen sagen und herumschreien, auch wenn sie das normalerweise nicht tut.
Kümmert er oder sie sich nicht mehr um dich?
Wenn Eltern zu viel trinken, kann es sein, dass sie sich nicht mehr so gut um ihre Kinder kümmern. Manchmal haben Kinder dann das Gefühl, es ist ihre Schuld.
Verheimlicht er oder sie das Trinken?
Wenn eine Person ein Problem mit Alkohol hat, kann es sein, dass sie sich versteckt, um zu trinken.
Ich habe Spass!
Du bist ein Kind! Wie jedes Kind darfst du Zeit zum Spielen haben und etwas Schönes unternehmen. Das wird dir auch helfen, wenn es zu Hause einmal nicht so gut läuft. Wenn du ohne deine Eltern Spass hast, bedeutet das nicht, dass du sie alleine lässt. Du nimmst dir einfach nur ein bisschen Zeit für dich.
Sport, Musik…
Bitte deine Eltern, dich für ein Hobby anzumelden, das dir Spass macht: Sport treiben, Musik machen, Zeichnen, in die Pfadi gehen usw.
Nutze die Aktivitäten, die von der Schule angeboten werden.
Deine Freunde
Unternimm etwas mit Freunden und Freundinnen. Vielleicht traust du dich nicht, deine Freunde zu dir nach Hause einzuladen, weil du Angst hast, dass sie dann sehen, was bei dir zuhause los ist. Dann frag sie, ob du mit zu ihnen heimgehen darfst.
Frag deine Eltern, ob du an einem Ferienlager teilnehmen kannst, wo du mit anderen Kindern spielen kannst und Spass hast.
Warum hört meine Mama oder mein Papa nicht einfach mit dem Trinken auf?
Wenn man alkoholabhängig ist, ist es nicht einfach mit dem Alkoholtrinken aufzuhören. Denn wer alkoholabhängig ist, braucht Alkohol, um funktionieren zu können. Häufig kann man die Krankheit nicht ohne fachliche Hilfe heilen. Manchmal fällt es alkoholkranken Menschen sehr schwer, Hilfe zu suchen, weil sie sich ihr Alkoholproblem nicht eingestehen können.
Bin ich daran schuld, dass meine Mama oder mein Papa zu viel trinkt?
Nein! Das ist nicht deine Schuld. Es ist eine Krankheit, die Alkoholabhängigkeit heisst. Falls deine Mama oder dein Papa zu dir sagt, du bist der Grund für das Alkoholtrinken, dann stimmt das nicht! Übrigens meint das deine Mama auch nicht wirklich so. Denke niemals, dass du für die Krankheit von deiner Mama oder deinem Papa verantwortlich bist. Du kannst nichts dafür!
Sie/er trinkt nicht, weil du eine schlechte Note in der Schule bekommen hast oder weil du dich schlecht benommen hast. Sie/er trinkt nicht, weil du dich mit deinen Geschwistern gestritten hast, sondern weil sie/er eine Alkoholabhängigkeit hat.
Kann ich meinen Eltern sagen, dass es mir nicht gut geht?
Ja, es ist wichtig, dass du mit deinen Eltern über deine Sorgen sprichst. Erzähl ihnen, was dich traurig macht.
Am besten erzählst du ihnen in einem ruhigen Moment davon. So habt ihr Zeit über alles zu sprechen.
Kann ich mit jemand anderem als mit meinem Papa oder meiner Mama darüber reden?
Ja, natürlich kannst du das. Es ist wichtig, dass du nicht alleine bleibst und dass du jemandem sagen kannst, was dich beschäftigt. Es wird dir gut tun, darüber zu reden. Zum Beispiel mit einem Freund oder einer Freundin, deinem Grossvater oder deiner Grossmutter, deinem Lehrer oder deiner Lehrerin oder einem anderen Erwachsenen, den du gerne hast. Es ist wichtig, dass jemand anderes weiss, was in deiner Familie passiert, damit du zum Beispiel die Person anrufen kannst, wenn du sie brauchst. Du sprichst darüber, damit es dir besser geht und nicht weil du gegen deine Eltern bist. Das ist vollkommen ok und wichtig!
Du darfst über alles sprechen und dir Hilfe suchen
Kannst du mit dem Elternteil reden, der nicht trinkt?
Kannst du mit dem Elternteil reden, der nicht trinkt? Wenn ja, erzähl, was dir Sorgen macht, was dir Angst macht und was du nicht leiden kannst. Sprich darüber, wenn ihr einen Moment für euch seid und es gut miteinander habt.
Mit einer erwachsenen Person?
Du kannst auch mit einem Erwachsenen ausserhalb deines Zuhauses sprechen. Vielleicht hast du Angst, dass deine Eltern wütend werden, wenn du jemandem von zuhause erzählst. Damit es dir gut geht, ist es aber wichtig, dass du deine Sorgen nicht verheimlichst. Sprich mit jemandem, den du gerne hast – zum Beispiel mit deiner Grossmutter oder deinem Grossvater, deiner Lehrerin, deinem Gotti usw. Das wird dir guttun.
Mit einem Freund oder einer Freundin?
Vielleicht möchtest du auch mit einem Freund oder einer Freundin sprechen? Es kann gut tun, mit jemandem, den man gern hat, offen über alles zu reden.
Mit deinem Kuscheltier oder Haustier?
Dein Haustier oder dein Lieblingskuscheltier werden dir immer zuhören. Du kannst ihnen zum Beispiel erzählen, was du am Tag erlebt hast und wie es dir geht.
Mit Fachleuten?
Du kannst auch mit dem Sozialarbeiter oder der Sozialarbeiterin in deiner Schule sprechen. Oder du rufst in einer Beratungsstelle an. Dort arbeiten Fachleute, die dir zuhören und deine Fragen beantworten. Deine Eltern müssen auch nichts von dem Gespräch erfahren, wenn du das nicht möchtest. Hier findest du Adressen von Suchtberatungsstellen.
Und falls du mit jemandem sprechen möchtest, aber nicht weisst mit wem, dann kannst du auch die Gratis-Telefonnummer 147 anrufen, die es extra für Kinder gibt. Oder du stellst eine Frage in unserem Forum.
Das Wichtigste ist, dass du nicht alleine bleibst!
Wenn meine Mama oder mein Papa mich wirklich gern hätte, dann würde sie oder er aufhören zu trinken…
Deine Eltern haben dich lieb. Aber dein Papa oder deine Mama können nicht „einfach so“ mit dem Alkoholtrinken aufhören, weil sie eine Krankheit haben. Für diese Krankheit kannst du nichts.
Was soll ich machen, wenn mein Papa oder meine Mama böse wird oder mich schlägt?
Wenn dich deine Mama oder dein Papa beschimpft oder schlägt oder wenn sie untereinander streiten oder sich schlagen, macht das Angst. Es ist wichtig, dass du dich schützen kannst. Überlege dir, wen du anrufen kannst. Das kann eine erwachsene Person sein, die du magst und der du vertraust.
Du kannst auch die Polizei auf die Nummer 117 anrufen oder die Nummer 147 wählen, die extra für Kinder ist.
Warum kann Alkohol böse machen?
Wenn man zu viel Alkohol trinkt, dann verändert man sich. Man ist nicht mehr die gleiche Person wie vorher. Man hat sich nicht mehr so gut im Griff. Manche werden schneller wütend. Sie wissen dann gar nicht mehr richtig, was gut ist und was schlecht ist.
Gibt es andere Kinder, die das Gleiche erleben wie ich?
Ja. Etwa 100’000 Kinder und Jugendliche leben mit einem alkoholkranken Papa oder einer alkoholkranken Mama. Bei manchen Kindern und Jugendlichen sind sogar beide, Mama und Papa, alkoholkrank. Leider getrauen sich die meisten Kinder nicht, darüber zu sprechen, auch wenn das gut für sie wäre. Wenn du mit jemandem darüber reden willst, dann wähle eine Person, die du magst und der du vertraust (dein Lehrer oder deine Lehrerin, deine Nachbarin, etc.). Du kannst dich auch mit anderen Kindern, die das gleiche wie du erleben, im Forum austauschen.
Was ich über Alkohol wissen möchte
Alkohol und seine Wirkungen
Alkohol ist nicht wie andere Getränke. Wenn man Wasser trinkt, fühlt man sich danach genauso wie vorher. Aber wenn man Alkohol trinkt, fühlt man sich danach anders. Denn Alkohol wirkt anders auf das Gehirn und den ganzen Körper. Alkohol verändert, wie man sich fühlt, wie man die Wirklichkeit wahrnimmt und wie man mit anderen umgeht.
Besoffen sein, betrunken sein
Man sagt, dass jemand „besoffen“ oder „betrunken“ ist, wenn er zu viel Alkohol getrunken hat und sich deswegen anders als sonst verhält.
Alkoholabhängigkeit (Alkoholismus)
So nennt man die Krankheit von Personen, die über längere Zeit zu viel Alkohol trinken. Der Körper und der Kopf haben sich an den Alkohol gewöhnt. Wer von Alkohol abhängig ist, kann nicht mehr „einfach so“ mit dem Alkoholtrinken aufhören. Alkoholabhängigkeit ist eine Krankheit, die viele Probleme macht…für den, der alkoholabhängig ist und für seine Familie. Aber es ist eine Krankheit, die man überwinden kann. Wer eine Alkoholabhängigkeit hat, kann sich von einem Arzt/einer Ärztin oder von einem Berater/einer Beraterin helfen lassen. Für eine Alkoholabhängigkeit kann man nichts. Aber um gesund zu werden, muss man bereit sein, etwas zu verändern und Hilfe anzunehmen.
Eine alkoholkranke Person
Man sagt, dass jemand alkoholkrank ist, wenn er von Alkohol abhängig ist. Das heisst, dass man nicht mehr „einfach so“ mit dem Alkoholtrinken aufhören kann.
Rückfall
Ein Rückfall bedeutet, dass man wieder mit dem Alkoholtrinken beginnt, obwohl man mit dem Trinken aufgehört hatte und nicht mehr trinken wollte. Viele alkoholabhängige Personen erleben einen oder mehrere Rückfälle. Die Gründe dafür können ganz verschieden sein.
Behandlung
Eine Alkoholabhängigkeit kann überwunden werden. Meistens braucht die alkoholkranke Person die Hilfe von Ärzten oder Fachleuten. AUF KEINEN FALL kannst DU deine Eltern gesund machen. Du kannst sie auch nicht dazu zwingen, sich Hilfe zu holen. Das müssen sie selber wollen.
Entzug
Entzug bedeutet, mit dem Alkoholtrinken aufzuhören. Das ist nicht einfach. Es ist wichtig, sich dafür die Hilfe von einem Arzt oder einer Ärztin zu holen.
Verleugnung
Oft möchten alkoholkranke Personen nicht zugeben, dass sie alkoholkrank sind. Das nennt man Verleugnung. Damit die Person gesund wird, muss sie sich erst eingestehen, dass sie krank ist.
Trocken sein
“Trocken“ sind Personen, die einmal alkoholkrank waren, nun aber mit dem Alkoholtrinken ganz aufgehört haben. Oft ist das für eine alkoholkranke Person die einzige Möglichkeit, gesund zu werden.
Was kann ich tun, damit mein Papa oder meine Mama aufhört zu trinken?
Du kannst nichts tun, damit dein Papa oder deine Mama aufhört Alkohol zu trinken. Er oder sie ist krank und um gesund zu werden, muss dein Papa oder deine Mama zwei Sachen tun:
1. Einverstanden sein, sich behandeln zu lassen
2. Zu einer Fachperson (zum Beispiel zu einem Arzt) gehen
Vergiss nie: Du kannst nichts dafür, dass dein Papa oder deine Mama trinkt.
Und: Du kannst sie nicht gesund machen. Sie müssen sich selbst gesund machen.
Kann es sein, dass ich in ein Heim muss, wenn ich mit einer erwachsenen Person oder Fachperson rede?
Es ist verständlich, dass du dich das fragst.
Aber du musst wissen, dass ein Kind in der Schweiz sehr selten ins Heim muss. Die Fachleute werden alles tun, um deiner Familie zu helfen. Sie wollen genau wie du, dass du bei deinen Eltern bleiben kannst. Hab keine Angst, darüber zu sprechen. Rede mit jemandem, den du gut kennst.
Würde es meinem Papa helfen, wenn ich seine Flaschen ausleere?
Nein. Aber es ist verständlich, dass du das gerne tun würdest. Dein Papa oder deine Mama hat eine Alkoholabhängigkeit. Er oder sie trinkt Alkohol, um sich nicht schlecht zu fühlen. Wenn kein Alkohol mehr da ist, wird deshalb immer wieder neuer Alkohol gekauft. Versteckst du die Flaschen mit Alkohol oder schüttest du sie aus, dann kann es passieren, dass dein Papa oder deine Mama böse auf dich wird und ihr euch streitet.
Wo Hilfe finden?
Klick auf deinen Kanton, um eine Beratungsstelle zu finden. Falls dein Kanton nicht auf der Liste ist, dann weil es dort keine Beratungsstelle mit einem speziellen Angebot für Kinder mit alkoholkranken Eltern gibt.
Was du aber immer tun kannst:
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Web
Suchtschweiz.ch
ist unsere Seite, die viele Informationen über Abhängigkeiten enthältBeratungstelefon Nr. 147 für Kinder und Jugendliche
Tschau.ch
Informationen und Internetberatung zu verschiedenen Lebensfragenfeel-ok.ch
Informationen und Antworten zu verschiedenen ThemenKopfhoch.ch
Informationen und Onlineberatung für Kinder und Jugendliche aus alkoholbelasteten Familienwww.kidkit.de
Angebot für Kinder und Jugendliche psychisch kranker Eltern mit Infos, Forum und Beratung. -
CH
Al-Anon, Al-Ateen
Hilfe für Familien und Nahestehende von alkoholkranken PersonenSelbsthilfegruppen von Al-Anon und Alateen (für Jugendliche) gibt es an verschiedenen Orten in der Schweiz: Details findest du unter Al-Anon.ch.
Auskunft zu den Treffen – Treffpunkt, Zeitraum usw. – erhälst du unter der Telefonnummer 0848 848 843, die 24 h/24 h beantwortet wird.
-
AG
AGS – Aargauische Stiftung Suchthilfe
Suchtberatung Bezirke Aarau und Kulm
Metzgerstrasse 2
5000 Aarau
Tel.: 062 837 60 40aarau@suchtberatung-ags.ch
www.suchthilfe-ags.chBZBplus
Information Beratung Therapie
Mellingerstrasse 30
5400 Baden
Tel.: 056 200 55 78 -
AR
Beratungsstelle für Suchtfragen
Oberdorf 4
9055 Bühler
071 791 07 40 -
BE
Blaues Kreuz Bern
Freiburgstrasse 115
3008 Bern
031 398 14 00kindergruppe@blaueskreuzbern.ch
www.blaueskreuzbern.chKantonale Erziehungsberatung Thun
Scheibenstrasse 11C
3600 Thun
031 635 58 58eb.thun@be.ch
www.eb.bkd.be.ch/de/start/ueber-uns/regionalstellen/eb-thun.html -
BL
Poliklinik Liestal
Kinder- und JugendpsychiatrieGoldbrunnenstrasse 14
4410 Liestal
061 553 59 10 -
BS
Erziehungsdepartement Basel-Stadt
Kinder- und Jugenddienst KJDLeonhardsstrasse 45
4051 Basel
061 267 45 55Familien-, Paar- und Erziehungsberatung fabe
Greifengasse 23
4058 Basel
061 686 68 68Schulsozialarbeit SSA
Leimenstrasse 1
4001 Basel
061 267 62 93 -
FR
Office familial Fribourg / As’tram Fribourg
Avenue de la Gare 14 (3e étage)
1700 FribourgRue de Gruyère 106 (bâtiment Workhub)
1630 Bulle026 322 10 14 (lu-ve 8h-12h)
astramefribourg@officefamilial.ch
site internetAu pied du Baobab (RFSM)
Catherine Fleury, membre Plate-forme proches : 026 305 30 66
Thierry Gutknecht, membre Plate-forme proches : 026 305 77 40 - GE
-
GR
Blaues Kreuz
Beratungsstelle für Alkoholprobleme
Alexanderstrasse 42
7000 Chur
081 252 43 37 -
JU
Addiction Jura Delémont
Rue de la Brasserie 18
2800 Delémont
032 421 80 80
Kontaktperson: Géraldine KollerAddiction Jura Porrentruy
Rue Elsaesser 2
2900 Porrentruy
032 465 84 40
Kontaktperson: Laurence Thomas -
NE
Addiction Neuchâtel
079 945 68 25
trop-c-trop@addiction-ne.ch
Instagram : @addiction_neuchatel
www.addiction-neuchatel.ch -
SG
Suchtfachstelle St. Gallen
Brühlgasse 15
9004 St. Gallen
071 245 05 45suchtfachstelle@stiftung-suchthilfe.ch
www.stiftung-suchthilfe.ch -
SO
Perspektive Solothurn-Grenchen
Weissensteinstrasse 33
4502 Solothurn
032 626 56 56jugendberatung@perspektive-so.ch
www.perspektive-so.chSuchthilfe Ost GmbH (Olten, Balsthal, Dornach, Breitenbach)
Suchtberatung und Jugendberatung in Olten, Balsthal, Dornach und Breitenbach
Gratisnummer 0800 06 15 35 oder 062 206 15 30 -
TG
Perspektive Thurgau
SuchtberatungSchützenstrasse 15
8570 Weinfelden
071 626 02 02 vom Montag bis Freitag 08:30 – 12:00 Uhr, 13:30 – 17:00 Uhr
Suchtberatung an sechs Standorten im Kanton Thurgau:
Diessenhofen, Frauenfeld, Kreuzlingen, Münchwilen, Romanshorn, Weinfeldenwww.perspektive-tg.ch
info@perspektive-tg.ch
www.suchtberatung-tg.ch -
VD
Les Oliviers
Rte de la Clochatte 88
1052 Le Mont-sur-Lausanne
Tél 021 654 02 20
oliviers.chCroix Bleue Romande
Avenue de la Gare 31
1022 Chavannes-Renens
Tél 021 633 44 33
Kontaktperson: Daniel Müller
www.croix-bleue.chFondation vaudoise contre l’alcoolisme (FVA)
Tél 021 623 84 84
info@fva.ch
www.fva.ch -
VS
Addiction Valais
Place du Midi 36
1951 Sion
027 329 89 00
Kontaktperson: Alain Beney -
ZG
Suchtberatung
Aegeristrasse 56
6300 Zug
041 728 39 39 -
ZH
Suchtfachstelle Zürich
Josefstrasse 91
8005 Zürich
043 444 77 00Institut für Konfliktmanagement
Untere Zäune 1
8001 Zürich
044 261 17 17Fachstelle für Alkoholprobleme Bezirk Bülach
Bahnhofstrasse 6
8302 Kloten
044 804 11 66Integrierte Suchthilfe Winterthur (ISW)
Tösstalstr. 19
8402 Winterthur
052 267 59 59stadt.winterthur.ch/@@contact
Integrierte Suchthilfe Winterthur
www.zebra.winterthur.ch
"Es gibt besondere Rechte für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren"
Ausser den Menschenrechten gibt es besondere Rechte für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Die Kinderrechte wurden 1989 von den Vereinten Nationen (UNO) festgelegt. Die Schweiz hat dieses Übereinkommen 1997 unterzeichnet.
Deine zehn Grundrechte sind:
1. Das Recht auf eine Privatsphäre und eine gewaltfreie Erziehung im Sinne der Gleichberechtigung und des Friedens
2. Das Recht auf sofortige Hilfe in Notlagen und auf Schutz vor jeder Form von Misshandlung
3. Das Recht auf eine Familie, elterliche Fürsorge und ein sicheres Zuhause
4. Das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung
5. Das Recht auf Gleichbehandlung und Schutz vor Diskriminierung unabhängig von Herkunft, Religion und Geschlecht
6. Das Recht auf einen Namen und eine Staatszugehörigkeit
7. Das Recht auf Gesundheit
8. Das Recht auf Bildung und Ausbildung
9. Das Recht, sich zu informieren, sich mitzuteilen, gehört zu werden und sich zu versammeln
10. Das Recht auf Betreuung bei Behinderung
Wenn du findest, dass eines deiner Rechte nicht eingehalten wird, dann sprich mit einer Person darüber, der du vertraust, oder sprich darüber in unserem Forum!